Der Fluss

Wild und sprudelnd… 

Unser Sein entspringt einer unermüdlichen Quelle, rein und frisch und gut. Tief verborgen in hartem Gestein. Bahnt sich langsam den Weg an die Oberfläche, bündelt sich und wird größer und stärker. Fließt bald als stetiger Fluss durch die Landschaft des Lebens. Mal wild und sprudelnd, mal gemächlich und träge. Über Felsen, über Kiesbett, um Kurven, kleine Wasserfälle hinunter…

Bis der Fluss zu einem Stausee kommt. Hier hat das ganze Sein eine weile Zeit zur Stagnation, sich zu sammeln, zu verweilen und auszuruhen. Aber die Quelle sorgt unermüdlich für neues, frisches Wasser, der Fluss trocknet nie aus, der Stausee wächst und wächst und wächst. Seine künstlich errichtete Staumauer wird aufs Äußerste beansprucht. Entweder die Schleusen werden geöffnet oder die Kraft des Wassers wird es schaffen ein Loch in die Staumauer zu reißen. Und ob aus den Schleusen oder dem Loch wird sich goldenes, gleißendes Licht seinen Weg bahnen und mit enormer und wunderschöner Kraft sprudeln und strahlen.

Denn eins ist sicher: Einen Fluss kann man nicht aufhalten. Mal wild und sprudelnd, mal gemächlich und träge. Aber er findet immer den Weg an sein vorbestimmtes Ziel.

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Kategorie Poesie
Autor

Sarahs Leidenschaft sind poetische Texte über das Leben. Hoffentlich schreibt sie noch mehr!