„Wir halten uns an den Händen und erkennen: Frieden beginnt, wenn wir uns im anderen sehen – in diesem Erwachen sind wir eins.“
Einleitung
Menschen unterscheiden sich aus Tradition, Kultur und Geschichte. Die Zugehörigkeit zu einer Religion – sei es zu „Christen“ oder „Muslimen“ – kann Gemeinschaft und kollektive Identität stiften. Doch allzu oft führen diese Unterschiede zu Missverständnissen oder Konflikten, obwohl die zugrunde liegende spirituelle Wahrheit einheitlich ist.
Aus dieser Erkenntnis entstand ein poetischer Text, der Zitate und spirituelle Essenzen aus Koran und Bibel miteinander verweben lässt und die innere Einheit aller Menschen feiert.
Eins im Licht
Atme ein, die Welt ruht in Gottes Nähe,
„O ihr Menschen, dient Allah!“ – so spricht der Koran,
und in deinem Herz erklingt zugleich:
„Ich bin das Licht der Welt“ – spricht Jesus in der Bibel.
Die Namen mögen sich unterscheiden,
doch das, das sie meinen, ist dasselbe:
ein Flüstern der Liebe,
ein Strom, der die Seele nährt,
ein Atem, der alle Herzen verbindet.
„Preis sei Dir! Es steht mir nicht zu, zu sagen, was ich nicht Recht habe zu sagen“ –
Jesus, Sohn der Maria, erinnert uns an Demut (Koran),
und das Wort des Herrn:
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ – öffnet Wege des Friedens in jedem Herzschlag (Bibel).
Rūmī flüstert durch die Zeiten:
„Wo der Atem Jesu dich berührt, wirst du zum Leben erweckt“ (inspiriert durch Koran),
Eckhart antwortet in der Stille:
„Gott zeugt seinen Sohn unaufhörlich in der Seele,
und dieselbe Geburt, die in der Ewigkeit geschieht,
geschieht auch im Menschen, wenn er bereit ist.“
Sufis sagen:
„Die Religion ist wie ein Flussbett, der Fluss ist Gott.“
Meister Eckhart flüstert:
„Gott ist überall und in allen, die ihn suchen.“
Wir sind nicht getrennt durch Rituale,
nicht durch Namen, nicht durch Worte.
Wir sind ein Atem, ein Licht, eine Sehnsucht,
die in allen Religionen dasselbe Herz schlägt.
Atme ein, und spüre:
Allah ist barmherzig, Jesus ist die Liebe,
der Heilige Geist weht, der Rūḥ al-Qudus inspiriert –
und alles vereint sich in der Stille deines eigenen Herzens.
Auf innerer Ebene sind wir eins im göttlichen Strom der Liebe,
im Streben nach Wahrheit, Hingabe und Licht.
Die Unterschiede in Ritualen, Texten oder Namen mögen erscheinen,
doch die innere Erfahrung ist die gleiche – universell, zeitlos, ungeteilt.
Wie Kinder, eins im Licht.
Quellen der Zitate
Koran:
- „O ihr Menschen, dient Allah!“ – Sure 2:21
- „Preis sei Dir! Es steht mir nicht zu, zu sagen, was ich nicht Recht habe zu sagen“ – Sure 5:116
- Rūḥ al-Qudus / Atem Jesu: Sure 2:87; Sure 5:110 (inspiriert durch Rūmī)
Bibel:
- „Ich bin das Licht der Welt“ – Johannes 8:12
- „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ – Psalm 23:1
Mystische Quellen:
- Rūmī: „Wo der Atem Jesu dich berührt, wirst du zum Leben erweckt.“
- Meister Eckhart – Predigt 45: „Gott zeugt seinen Sohn unaufhörlich in der Seele, und dieselbe Geburt, die in der Ewigkeit geschieht, geschieht auch im Menschen, wenn er bereit ist.“
- Sufis: „Die Religion ist wie ein Flussbett, der Fluss ist Gott.“
- Meister Eckhart: „Gott ist überall und in allen, die ihn suchen.“
