Familie

Ein besonderer Tag…

Es ist früher Nachmittag als wir Charles, bei einem ehemaligem Bekannten zu besuchen sind. 

Sein Haus liegt unterhalb der Livingstoneberge in dem Dorf Nkalachi. Wir werden von seiner Frau, Susanna, seiner Tochter Christina und den Enkelkindern empfangen. Sie sind dabei das Mittagessen für uns zu kochen. Christina führt uns auf die Terrasse, dort steht schon frischer Tee, Kochbananen und etwas Reis für uns bereit, welche nicht die letzte Malzeit an diesem Tag ist.

Von Charles Terrasse aus hat man einen wunderschönen Blick auf die hohen Berge und einen mystischen Wald. Vor den Bergen liegt Charles großer Gemüsegarten. Er züchtet dort alles was er in die Finger bekommt. Er präsentiert uns frisch aus der feuchten Erde geerntete Erdnüsse und Ingwer.

Es ist gerade Regenzeit in Tansania und wir dürfen einen wunderschönen Moment erleben, als es an dem warmen Tag beginnt zu regnen. Es duftet herrlich, tausend verschiedene Grüntöne blitzen auf begleitet von einem Konzert tanzender Regentropfen und singender Vögel – ein Schauspiel wie in der Oper. Gemütlich im Trockenen sitzend machen wir Späße und essen dazu lauter selbstgezüchtete Leckereien aus dem Garten, die die Frauen zubereitet haben. Erdnüsse mit Ingwertee – Christophers Lieblingstee, Bananen und unglaublich leckere Passionsfrüchte, an die ich noch lange sehsüchtig denken werde. Wir schlürfen einen heißen Tee nach dem anderen, denn wer weiß wann es das nächste Mal so einen leckeren Ingwertee gibt.

Vor dem Haus züchtet Charles auf einem riesigen Feld Ananaspflanzen. Die Früchte verkauft er in die umliegenden Dörfer und die Stadt. Von dem Verkauf der Früchte und der kleinen Rente, können er und seine Familie gut von leben. Charles hat eine große Familie und muss als Oberhaupt für einen Großteil der Familie aufkommen. Aber frustriert darüber ist er nicht – eher zufrieden. Wir fühlen uns mittlerweile auch wie ein „Teil von Charles Familie“. In Tansania hilft man sich gegenseitig – das Überleben der Familie ist das Wichtigste. So lacht Charles und scherzt voller Lebensfreude.

Beim Abschied drückt er uns noch eine Tüte voller – „mahindi“, Maiskolben in die Hand.

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Kategorie Blickrichtungen
Autor

Till-Simon hat Energie wie die Sonne, diese teilt er gerne mit seinem Umfeld, besonders mit Gitarre und Gesang.